In Hofarnsdorf bestimmten das Erzbistum Salzburg und der hl. Rupert die Kirche und Pfarre. Die Arnsdörfer (Mitterarnsdorf, Oberarnsdorf, Hofarnsdorf, Bacharnsdorf und St. Johann im Mauerthale) waren ein sehr alter Salzburger Besitz, der bereits 860 in einer Schenkungsurkunde von Ludwig dem Deutschen für Erzbischof Adalwin erwähnt wird. Schon seit karolingischer
Zeit stand hier neben dem Salzburgerhof eine Kapelle, möglicherweise an der Stelle eines römischen Burgus. Die Pfarre wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts vom Salzburger Erzbischof gegründet und dem Salzburger Domkapitel unterstellt. Sie wurde zum Pfarrzentrum der Arnsdörfer und blieb bis 1806 beim Erzbistum.
Die Kirche ist zweigeteilt: An das spätgotische Langhaus mit dem reichen Stern- und Netzrippengewölbe schließt baulich meisterhaft gelöst der barocke dreijochige Chor an.
Im gotischen Langhaus erhielten sich Fresken aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, wie die Himmelfahrt und Krönung Mariens oder die Taufe Christi. Die Steinkanzel wiederum ist ein Werk aus der donauländischen Schule um 1500. Das barocke Presbyterium entstand ab 1770 vermutlich nach Abbruch des gotischen Chores. Die Scheinarchitektur der Kuppel- und Wandfresken zeigen den »Hl. Rupert auf Wolken« aus der Werkstatt des bekannten Barockmalers Josef Adam von Mölk.
In der Apsis ist an Stelle des Hochaltarbildes der hl. Rupert dargestellt, eine Arbeit, die dem berühmten Kremser Schmidt zugeschrieben wird. Der Altartisch steht mit einem mächtigen Tabernakel vor dem Strahlenkranz und anbetenden Engeln. Auch die Bilder auf den beiden Seitenaltären, die »Hl. Familie« (oder das sogenannte „Arnsdorfer Christkindl“) links und rechts das Bild »der hl. Sebastian wird von Frauen von den Pfeilen befreit« (Bild links), sind Arbeiten von Martin Johann Schmidt (Kremser Schmidt).
Die spätgotische fünfjochige dreischiffige Staffelkirche entstand in der Mitte bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, der Westturm ist im Kern romanisch und wohl auf römischen Mauern. Nach Abbruch des gotischen Chores entstand ab 1770 wohl durch Johann Michael Ehmann ein barocker Chor.
Das Kirchenäußere ist ein Langhaus mit Strebepfeilern unter einem steilen im Osten abgewalmten Satteldach, der Westturm ist in das Langhaus eingestellt, er hat im Westen ein gekuppeltes romanisches Rundbogenfenster, er trägt ein Keildach mit integrierten barocken Uhrengiebeln.Der stark eingezogene barocke Chor schließt mit einem querrechteckigen Sakristeianbau, die Firsthöhen des Daches sind im Bezug zu Langhaus – Chor – Sakristei lebendig gestaffelt. Die Fassade zeigt eine schlichte spätbarocke Putzgliederung und Fenster mit bemerkenswert vollständig erhaltenen Scheiben und Verbleiung um 1770.
Das Kircheninnere zeigt eine dreischiffige spätgotische Staffelhalle, mit einem nach dem eingestellten Turm dreijochigen Parallelnetzrippengewölbe, die niedrigen vierjochigen Seitenschiffe über Oktogonalpfeilern anlaufend sind mit Spitzbogen zum Langhaus geöffnet, diegroßteils original erhaltene spätgotische Fugenmalerei bestimmt den Gesamteindruck mit. Das westliche Mittelschiffjoch nimmt der Turm ein, das Turmerdgeschoß ist tonnengewölbt. Die einjochige netzrippenunterwölbte Orgelempore ist nur dem Turm vorgestellt und zeigt in der Brüstung spätgotisches Blendmaßwerk in Kiel- und Rundbogenformen. Der Turm zeigt im zweiten Geschoß südseitig ein vermauertes Rundbogenportal, im dritten Geschoß im Norden und Süden vermauerte Rundbogenfenster, im vierten Geschoß allseitig gekuppelte Rundbogenfenster mit Putzrahmung. Das östliche fünfte Langhausjoch vor dem Chor zeigt Hängekuppeln auf Pilastern nach 1770.
Der barocke Chor hat nach einem schmäleren platzlgewölbten Vorjoch ein zentrales durch eine Hängelkuppel betontes Chorjoch mit einem Segmentbogenschluss mit Pilastergliederung mit vergoldeten ionischen Kapitellen. Der Chor zeigt eine reiche scheinarchitektonische Wand- und Deckenmalerei der Werkstatt Joseph Adam von Mölk mit Chronogramm 1772 am Triumphbogen.
Es gibt im Langhaus alte Wandmalereien, an der Westwand im Süden Madonna mit Peter und Paul, Stifterfamilie Hanns und Frau Hedberg 1557; Turmsüdwand, ursprünglich außen, Jüngstes Gericht, Christus mit Kreuz in der Mandorla, darunter Auferstandener stark fragmentiert um 1300.
Der Hochaltar mit einem sarkophagförmigen Tisch und einem mächtigen spätbarocken Tempiettotabernakel steht vor einem Strahlenkranz mit adorierenden Engeln. Die zwei Seitenaltäre mit Rokokostaffelung aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts zeigen kartuschenförmige Altarbilder in dekorierten originalen Rahmen, links Heilige Familie und rechts hl. Sebastian von Irene und den Frauen gepflegt, beide gemalt von Martin Johann Schmidt 1773, die Seitenaltäre tragen Statuen, links hl. Aloysius und hl. Antonius, hl. Karl Borromäus und hl. Rochus.
Die spätgotische Steinkanzel auf einem Pfeiler mit Sockel mit Stab- und knorrigen Astwerkbesatz, der Korb zeigt ein reiches kielbogiges Blendmaßwerk, die Stifterinschrift nennt Pfarrer Blasius Steirer um 1481. Am Aufgang gibt es ein aufwändiges Schmiedeeisengitter aus 1736. Der Schalldeckel zeigt sich im Rokoko.
Die Orgel ist ein Brüstungswerk des Orgelbauers Franz Meinl von 1874. Eine Glocke nennt Franz Rodtlmayer um 1760.
Das ehemalige Turmuhrwerk steht im Turmerdgeschoss, gebaut 1806 durch den Uhrmacher Johannes Schardmüller im Markt Gresten.
Die Kirche in St. Johann im Mauerthale ist nur schwer nach ihrer ursprünglichen Bestimmung zu erfassen. Sie war weder Pfarrkirche noch Wallfahrtskirche, sie war ganz offensichtlich eine einem besonderen Anliegen und einer eigenen Bestimmung gewidmete Kultstätte.
Die Filialkirche Johannes der Täufer wird erstmals 1240 in einer Schenkung von Erzbischof Eberhard von Salzburg an das Stift St. Peter in Salzburg genannt.
Ihre ursprüngliche Bestimmung ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die Kirche war nie eine Pfarrkirche und auch keine offiziell anerkannte Wallfahrtskirche. Vermutet wird, dass die heutige Kirche als christliche Taufkirche dort erbaut wurde, wo sich zuvor ein vorchristliches Wasserheiligtum befunden haben könnte. Dass die Kirche dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht ist, der nicht nur ein Schutzpatron der Winzer ist, sondern auch als Schutzpatron gegen Hochwasser angerufen wird, würde in diesem Kontext Sinn machen.
Für mehr Infos:
Filialkirche Mitterarnsdorf
Filialkirche St. Johann